Sie steht da, schlank wie ein Schatten in der Nachmittagssonne, mit einer Haltung, die Distanz schafft. Ihre Gesichtszüge sind klar, fast schon aristokratisch – hohe Wangenknochen, schmale Lippen, die selten lächeln, und Augen, in denen man sich leicht verlieren könnte, wenn sie einen denn lassen würde. Ihr Blick ist ruhig, fast kühl, als ob sie die Welt zuerst beobachtet, bevor sie sich entscheidet, ob sie mitspielen will.

Die Tattoos auf ihrer Haut sind kleine Kunstwerke – nicht übertrieben, aber auffällig. Schwarz-graue Linien, feine Muster, vielleicht ein Phönix über den Rippen, ein Schwert an der Seite ihres Oberschenkels, ein halber Mond auf der Innenseite des Arms. Jedes hat Bedeutung, das spürt man sofort, auch wenn sie nicht darüber spricht.

Auf den ersten Blick wirkt sie unnahbar, fast wie Eis. Doch dann passiert etwas – vielleicht nur ein Song, der läuft, vielleicht ein vertrautes Lachen, vielleicht einfach nur, dass das Zimmer wärmer wird – und plötzlich… zündet etwas in ihr.

Sie beginnt zu sprechen, zu lachen, sich zu bewegen – als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Ihre Zurückhaltung weicht einer Energie, die mitreißt, wild und direkt ist. Sie redet mit Händen, Augen, Körper – ein Vulkan, der gerade beschlossen hat auszubrechen.

Eine Rakete, elegant gebaut – aber wenn der Countdown vorbei ist, gibt’s kein Halten mehr.